Glossar

(Urbane) Agglomerationen und Metropolregionen enthalten neben einer zentrale Stadt weitere benachbarte Orte (Vororte). Zusammen bilden diese Orte ein zusammenhängendes, dicht und vornehmlich urban besiedeltes Gebiet. Die Bevölkerung ist wirtschaftlich und kulturell mit der zentralen Stadt verbunden (z.B. über Pendler). Einige Agglomerationen und Metropolregionen besitzen mehrere zentrale Städte (z.B. das Ruhrgebiet). Meistens handelt es sich bei den Komponenten einer Agglomeration um kleine Verwaltungsgebiete wie Gemeinden; die Lücken zwischen Siedlungsflächen sind klein (z.B. weniger als 2km). Im Fall von Metropolregionen sind die Bestandteile größer (z.B. Kreise oder Bezirke) und die Lücken zwischen den Siedlungsflächen größer, so dass der ländliche Bevölkerungsanteil in der Regel deutlich größer als bei Agglomerationen ist. Benachbarte Agglomerationen können ggf. zu Konglomerationen zusammengefasst werden (z.B. Randstad bestehend aus den Agglomerationen Amsterdam, Rotterdam und Utrecht).

Die De-Facto-Bevölkerung ist zu einem bestimmten Erhebungszeitpunkt tatsächlich anwesend; temporäre Bewohner sind enthalten und Bewohner, die kurzzeitig abwesend sind, werden vom einer solchen Einwohnerzahl nicht berücksichtigt. Die De-Jure-Bevölkerung (oft gleichbedeutend zum Begriff Wohnbevölkerung) hat den Wohnsitz an dem Ort; daran ändert eine kurzzeitige Abwesenheit zum Erhebungszeitpunkt nichts. Temporäre Bewohner sind in einer solchen Einwohnerzahl nicht enthalten.

Die Zensusbevölkeung (C) wird bei einer Volkszählung, die typischerweise alle 5 oder 10 Jahre stattfindet, bestimmt. Die ersten Ergebnisse einer Volkszählung sind oft vorläufig (Cp); sie können höher oder auch geringer als das endgültige Ergebnis (Cf) sein. Zensusergebnisse weisen oftmals eine Untererfassung auf, so dass sie ggf. durch Schätzungen korrigiert (Ca) werden. Bevölkerungsschätzungen (E) beruhen auf Berechnungen, die die aktuellen Geburts- und Todesraten berücksichtigen und Wanderungsbewegungen abschätzen. Alternativ oder zusätzlich werden Melderegister herangezogen. Schätzungen beziehen sich auf einen Zeitpunkt in der Vergangenheit. Projektionen (P) sind Bevölkerungsvorausberechnungen hinsichtlich der Zukunft; ihre Genauigkeit ist oft gering.

Die Fläche (A) gibt die Gesamtfläche eines Gebiets an. Tidenunabhängige Binnengewässer sind darin enthalten. Die Landfläche (A-L) nimmt hingegen Binnengewässer aus.

Ein Municipio ist die kleinste Verwaltungseinheit in vielen lateinamerikanischen Staaten. Ein Municipio umfasst in der Regel ein recht großes Gebiet mit mehreren Ortschaften; es weist oftmals einen hohen Anteil von ländlicher Bevölkerung auf. Daher wird meist die urbane Bevölkerung eines Municipios als Einwohnerzahl der Stadt ausgewiesen.

Jedes Land hat seine eigene Definition für den Begriff Stadt. Oft bezieht er sich auf die kleinsten Verwaltungseinheiten eines Staates mit überwiegend urbaner Bevölkerung. Falls Städte keine rechtlich abgesicherten Grenzen besitzen, werden sie oft bei Volkszählungen als Zensusstädte ausgewiesen; in den USA als »Census-Designated Place« (CDP). Kleinere Städte werden im Englischen »Town« genannt. Mehr ländlich geprägte Orte werden oftmals als Dörfer klassifiziert.

Urbane Gebiete (UA) sind dicht besiedelte urbane Regionen, die in der Regel (mehr oder weniger) zusammenhängend bebaut sind. Sie können Teile von einer oder mehreren Städten und Gemeinden überdecken. Ihre Grenzen fallen nicht mit den Grenzen von Verwaltungsgebieten zusammen. Daher kann ein urbanes Gebiet mehr, aber auch weniger Einwohner als die zentrale Stadt aufweisen. Urbane Bevölkerung ist weitgehend nicht landwirtschaftlich tätig. Jedes Land hat seine eigene Defintion von urbanen und ländlichen Gebieten. »Consolidated Urban Areas« (CUA) kombinieren mehrere benachbarte urbane Gebiete; kleinere Lücken zwischen den Gebieten und der Einschluss kleinerer ländlicher Gebiete sind dabei möglich. Kleinere urbane Gebiete werden oftmals als urbane Siedlung bezeichnet.